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Schnupfen & Erkältung bei Babys und Kindern

Erkältungen sind im Erwachsenenalter allgegenwärtig. Aber noch deutlich häufiger treten sie bei Babys und Kindern auf. Vier- bis acht solcher Infekte pro Jahr sind bei Kleinkindern völlig normal. Das hat vor allem damit zu tun, dass es so viele verschiedene Erkältungsviren gibt und das kindliche Immunsystem noch weniger trainiert ist als das von Erwachsenen.

Aber obwohl der Schnupfen für die kleinen Patienten oft recht lästig sein kann, so stellt er doch gleichzeitig einen wichtigen Reinigungs- und Abwehrmechanismus dar, um die virale Infektion schnellstmöglich wieder loszuwerden. Zudem sorgt der regelmäßige Kontakt mit den unterschiedlichsten Viren dafür, dass das Immunsystem der Kinder im Umgang mit diesen Erregern gezielt trainiert und gestärkt wird.

Symptome des Schnupfens

Dass Ihr Kind einen Schnupfen hat, erkennen Sie normalerweise recht schnell. Meist geht der Schnupfen bei den Kleinen nämlich mit typischen Symptomen einher wie:

  • eine zunächst laufende Nase
  • im Verlauf wird daraus eine verstopfte Nase
  • häufiges Niesen bzw. Niesreiz
  • Kribbeln, Kratzgefühl oder Brennen im Nasenrachenraum
  • allgemeines Unwohlsein des Kindes

Verlauf in drei Phasen

Für gewöhnlich durchläuft der Schnupfen dabei drei Phasen. In der Regel kündigt sich dieser bei den Kleinen durch ein sogenanntes Vorstadium an. Nicht selten beobachten die Eltern dabei, dass ihre Kleinen sich häufiger räuspern, sich an den Hals fassen, ständig die Nase reiben und zunehmend Niesen. Bereits in dieser ersten Phase wirken viele Kinder schlapp, müde und etwas ältere Kinder geben an, dass ihnen kalt ist .

In der zweiten Phase, dem sogenannten katarrhalischen Stadium, ist das klassische Symptom der wässrige Fließschnupfen. Durch die viral ausgelöste Entzündungsreaktion kommt es zu einer vermehrten Schleimbildung mit zunehmender Schwellung der Nasenschleimhäute. Nicht selten werden auch die Augen in Mitleidenschaft gezogen und das allgemeine Krankheitsgefühl nimmt zu.

Im dritten, dem schleimig-eitrigen Stadium, wird das Nasensekret immer dickflüssiger und verfärbt sich im weiteren Verlauf häufig grünlich-gelblich. In dieser Phase erschwert der zähe Schleim und die starke Schleimhautschwellung zunehmend die Atmung der kleinen Patienten und sorgt insbesondere in der Nacht für einen unruhigen Schlaf.

Nicht selten gesellen sich zum klassischen Schnupfen noch weitere Erkältungssymptome. Die Kinder klagen dann u. a. über Schluckbeschwerden, Halskratzen, Hustenreiz und Kopfschmerzen. Insbesondere bei den Jüngeren tritt begleitend dazu auch recht häufig leichtes bis mäßiges Fieber auf.

Bei den Säuglingen kommt erschwerend hinzu, dass sie fast ausschließlich über die Nase atmen – und zwar auch während des Stillens bzw. beim Trinken. Gut nachvollziehbar, dass ein ordentlicher Schnupfen mit Behinderung der Nasenatmung zu einer echten Tortur für Mutter und Baby werden kann.

Wenn dann auch noch der Kopf wehtut

Bei älteren Kindern kann es zudem zu einer Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) kommen. Eine mögliche Sinusitis erkennen Sie übrigens daran, wenn Ihr Kind parallel zum Schnupfen noch folgende Beschwerden äußert:

  • Druckkopfschmerz im Stirnbereich, ggf. auch um die Augen herum
  • Druckschmerz hinter den Wangenknochen
  • bis in den Hinterkopf ziehender, diffuser Kopfschmerz
  • Verstärkung des Kopfschmerzes beim Bücken, Hüpfen oder direkt nach dem Aufstehen

Typisch für eine Nasennebenhöhlenentzündung ist außerdem ein, im Vergleich zum banalen Schnupfen, längerer Krankheitsverlauf mit Verschlechterung des Allgemeinbefindens und mitunter steigender Körpertemperatur.

Und so entsteht der Schnupfen bei Kindern…

Es ist Herbst. Draußen herrscht nasskaltes Wetter und drinnen empfängt uns überall meist wohlig warme Heizungsluft. Ideale Bedingungen für die weit verbreiteten Erkältungsviren, die sich dadurch wunderbar in die trockenen Schleimhäute unserer Atemwege einnisten können.

...sowohl über die Luft

Die winzig kleinen Erreger werden nämlich hauptsächlich über Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Das heißt, beim Husten, Niesen oder Sprechen gelangen die Viren direkt mit der ausgestoßenen Atemluft in den Nasenrachenraum unseres Gegenübers. Wenn sich in der kalten Jahreszeit also viele Personen in gut beheizten Räumen aufhalten, zum Beispiel im Kindergarten, und sich unzählige Viren in der Luft befinden, haben die Keime leichtes Spiel.

…als auch über das Spielzeug

Das ist allerdings nicht der einzige Übertragungsweg. Die Erkältungsviren können auch indirekt über die Schleimhäute in den Körper gelangen. Insbesondere in den Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten werden die Erreger auch gerne über verunreinigte (kontaminierte) Gegenstände übertragen. Und das passiert bei den kleinen Rotznasen ja ganz leicht.

Gefahr der Mittelohrentzündung

Kommt es zusätzlich zu einem Anschwellen der Ohrtrompete (Eustachische-Röhre genannt, verbindet den Nasenrachenraum mit der Paukenhöhle im Mittelohr), kann dies zu einem stark schmerzenden Unterdruck mit nachfolgender Mittelohrentzündung (Otitis media) führen. Je jünger das Kind nämlich ist, desto enger sind seine Belüftungswege. Die mit einem Schnupfen einhergehenden Schleimhautverdickungen und der Sekretstau führen bei den ganz Kleinen somit schneller zu einer Verlegung der Verbindungsgänge im Nasenrachenraum als zum Beispiel bei Schulkindern.

Bewährte Hausmittel und Tipps

Erfreulicherweise lassen sich die häufigen Schnupfenepisoden bei Kindern sehr gut durch altbewährte Hausmittel folgenlos bewältigen. Es gibt aber auch Situation, in denen man mit seinem Kind doch besser einen Arzt aufsuchen sollte.

Ein Arztbesuch wird empfohlen, wenn Ihr Kind begleitend zu seinem Schnupfen folgende Beschwerden aufweist:

  • wenn die Erkältung auch nach einer Woche nicht besser wird,
  • bei Auftreten von Ohrenschmerzen, Dauerkopfschmerzen,
  • bei erhöhter Lichtempfindlichkeit, zunehmender Schläfrigkeit,
  • bei steigendem oder sehr hohem Fieber,
  • wenn Übelkeit, Erbrechen oder andere ungewöhnliche Symptome auftreten,
  • wenn sich die Haut an Nasenwurzel, Augen oder Stirn rötet und anschwillt,
  • wenn altbewährte Hausmittel und pflanzliche Arzneimittel keine Wirkung zeigen,
  • bei einer zunehmenden Verschlechterung des Allgemeinzustandes,
  • wenn der Verdacht besteht, dass sich die Entzündung z.B. auf Lunge, Mittelohr, Nebenhöhlen ausbreitet.